Kategorischer Imperativ


„Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Princip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

„Handle so, daß du wollen kannst, dass die Maxime deines Willens zum allgemeinen Gesetz werde."

„Man kann das Bewußtsein dieses Grundgesetzes ein Factum der Vernunft nennen, weil man es nicht aus vorhergehenden Datis der Vernunft, z.B. dem Bewußtsein der Freiheit (denn dieses ist uns nicht vorher gegeben), herausvernünfteln kann, sondern weil es sich für sich selbst uns aufdringt als synthetischer Satz a priori, der auf keiner, weder reinen noch empirischen, Anschauung gegründet ist, ob er gleich analytisch sein würde, wenn man die Freiheit des Willens voraussetzte (...)“ KpV V 31

Freiheit des Willens läßt sich aber ohne die Bestimmbarkeit des Willens durch Vernunft gar nicht angemessen (mit sich einstimmend) denken:

„Freiheit und unbedingtes praktisches Gesetz weisen also wechselsweise auf einander zurück.“ (V 29)

Wenn gefragt wird warum wir die Qualification einer Maxime zur allgemeinen Gesetzgebung zur Bedingung unserer Befugnis annehmen sollen, so läßt sich davon kein Grund weiter angeben: es ist res facti, daß dieses Gesetz in uns und zwar das Oberste ist. Es kann nur gezeigt werden, daß weil es ein Gesetz der Freyheit überhaupt ist, die Vernunft als Princip aller Gesetze ohne alles Princip seyn würde. (XXIII 378, Vorarbeiten zur Vorrede und Einleitung in die Tugendlehre)