Timaios

Anmerkungen zu Platons Timaios


Übrigens haben wir im Deutschen eine bessere Übersetzung für den demiourgos: Werkmeister.

Werk darf immer gleich einem Kunstwerk und als Werk des Geistes (auch der Erkenntnis, ja des Erkenntniswerks des Ursprungs) verstanden werden - auch dort ergibt sich die Idee des Werks nach der und auf die hin es gebildet wird, erst mit der Werkbildung und kann nicht vor ihr gegeben oder erfasst werden: ihre Erfassung (im darauf Blicken) ist gerade die Werkbildung und ein solches Werk bildet der Timaios als Rede von dem her, das sich in ihr in eine vernünftiges Bild gibt: die Weise des ideenannehmenden Erblickens ist ja schon vom dieses Verhalten bezeichnenden Wort her eine Art Verbindung von Vernunfteinsicht (mit all den Erwägungen zum best- und schönstmöglich zu Bewerkstelligenden) und bildhaftem Schauen, das immer auch ein Vorausschauen ist und doch auch als ein nachsichtiges, annehmend entsprechendes Einsehen (auch ein in Eins-Sehen) sich bekundet, also auf ein Maß im Vorbildverhalten sich bezieht, indem es sich auf das zu vollbringende Werk ausrichtet. Die spannungsvolle Verbindung von dem Sinnlichen Wahrnehmen doch entgegengesetzter Vernunfteinsicht und dem auf Sinnlichkeit angewiesenen Bildsehen wird in der Charakterisierung der Redeweise des Timaios zur Darstellung des Ursprungswerks (im Verhältnis des grund- und maßgebenden Gottes zum Menschen und seiner ursprünglichen Bestimmung seines Seins in Welt, das im ersten Schritt – aus Vernunftgründen – in einer Identitätsgestalt des allumfassenden, beseelten und vernunftbegabten Lebewesens gebildet erscheint) als bildhaftes Rededenken -eikos logos, und als bildliche Erzählung (eikos mythos) angegeben und als angemessen für die Redeaufgabe von seinen Hörern angenommen.

Natürlich spielt Platon auch mit der üblichen Bedeutung von eikos logos als „wahrscheinliche Rede“, da die wiedergegebene Ursprungsdarstellung [des werkhaft geworden Selbstseienden] mit ihren Gründen aus Vernunft (29d ff) und der Entstehung dann (im zweiten Anlauf) auch aus  Notwendigkeit (49a ff) nicht weniger Wahrscheinlichkeit und damit Glaubwürdigkeit als die weitaus weniger komplexen, weitaus weniger notwendige Bedingungen berücksichtigenden Konzeptionen von Welt- und Himmelsentstehung der ionischen Naturphilosophen, deren Anliegen jedoch eine gewisse Rechtfertigung erfährt. Es ist aber für die Mischungskonstruktionen wie den Aufbau im doppelten und erst mit der Bestimmung des Menschen als vernünftiges Lebewesen in dessen körperhaft, seelisch-leiblichem Dasein zu vereinenden Ursprung bzw. Ursprünge wichtig, die Bildkomponente im eikos logos zu beachten und dieser Ausdruck war darum primär wörtlich zu übersetzen. Nur dann erschließt sich die nachfolgend vorausdenkende Konstruktion ursprünglicher Bewerkstelligung als Ermöglichung und Bestimmungsgabe des Maßgrundes menschlich-personalen Seinkönnens in Welt.

  • siehe im Rückblick auf die Politeia die Auseinandersetzung um die Bedeutung des nach Ideen sich im Handeln und werkbildenden Ausrichten: auch das Gesetzgebungswerk des Sokrates ist ein „Gemälde“, unterscheidet sich von einem real in Geltung Setzen von Staatsgesetzen oder Verfassungsgebung im öffentlichen, handlungsverbindlichen Raum.
  • zu beachten dort ebenfalls: das Rettende der Erzählung des Er-Mythos: nur als erzählend dargestellter vermag der Ursprung im vernehmendem Geist in der Vernunftverantwortung der Hörenden seine erneuernd rettende Kraft auszuüben, gewinnen die Ideen das Orientierungsvermögen, ohne dessen Ausübung sie nicht sind, sie nicht das Selbstsein eben dieses und der zugehörigen Vermögen sind und durch ihre Begriffe bedeuten.

 Auch die Beurteilung in der Genesis - und er sah, daß es gut war - macht deutlich, daß erst mit der Gestaltung die Idee (deren Annahme im Denken auf den eikos logos angewiesen ist) offenbar wird und das sonst ganz abstrakte Gute wird dem vollendeten Werk gegenüber allererst in dieser seiner Güte vernehmbar; erst in ihm können wir uns auf die Idee des Guten beziehen. Darum ist das Ursprungswerk – als in bildhafter Rede sich darstellendes Werk, zu dem die Entscheidungsüberlegungen zum Besten und schönstmöglich zu Bewerkstelligenden paradigmatisch [maßgebend vorbildlich] für alles Gute (zu dem folglich gemäß der Rede des Timaios immer das Neidlossein gehört). Die göttliche Beurteilung im Geist der Schöpfung (der Genesis) läßt sich vergleichen mit dem Formgefühl des Künstlers, der in jedem Stadium (an jedem Tag der Schöpfung) empfindend beurteilt, ob es gut ist, ob es stimmt, was er geschaffen hat - und zwar im Geschaffenwerdenden und in seinem Gefüge - nicht wie ein Archtitekt oder Baumeister, der seinen Bau mit einem vorher ausgearbeiteten Plan vergleicht. Die Idee des Werks ist das Werk selbst - und zwar im Maß der Vollkommenheit, die in dessen Entstehung und Bildung waltet.

Der Werkmeister des Geistes im Ursprung von Welt oder All oder Kosmos oder Himmel (Timaios hat dafür keinen eindeutigen Namen) erzeugt ja nicht nur nach einer Idee und auch nicht alles rein aus Vernunft. Die beiden Ansätze oder Anfänge: zuerst aus Vernunft und dann dasselbe aus Notwendigkeit müssen vereint werden (es soll ja EIN Lebewesen sein) und das geschieht im dritten Schritt als Bestimmung des Menschen - dazu gehört dann auch viel Anrede und Inanspruchnahme des Hörens und Annehmens.

Als ich die Stelle 29e im Timaios zum erstenmal las, hat sie mich sofort fasziniert, weil hier dem Ursprung ein Grundgedanke zuerkannt wird, der mit der Güte dem Vernunftgrund seine praktische Bedeutung wachhält und sich von jeder bloßen Bewegursache oder Handwerk frei hält.

Vom Guten selbst ist hier auch nicht die Rede, sondern vom Gutsein und von der Güte.

Hans Günter Zekel übersetzt wortgetreu: "Gut war er selbst, ein Gütiger empfindet aber niemals über irgend etwas in irgendeiner Form Neid. Da ihm derlei völlig fremd war, wollte er, daß alles ihm selbst (heautoo) möglichst ähnlich werde."

Das "ihm selbst" (heautoo) kann sich nur auf den Gütigen beziehen (agathoo - das ist eine adverbiale Form von agathon).

In 34 c wird dieser erwägende, immer seiende Schöpfergott, das was er im All des Werdens erzeugt, wiederum, weil ja ihm ähnlich, einen Gott erzeugen - jenes allumfassend beseelte und vernünftige Lebewesen, das letztlich nicht sein kann, ohne daß der Mensch ist, dessen Bestimmung wiederum auf die Gemeinschaft verweist, in der das nicht Mißgünstige (Neidlose) erst seine vom Ursprung her gütige Kraft entfaltet - der Vernunft in ihrer Einsicht als an sich praktische entsprechend.


Zu 27d5ff

Was in immerwährender Unruhe und in völliger Unordnung ist, das ist kein Seiendes und kein Gegebenes, stellt keine stoffliche Gegebenheit dar, sondern jenes vorgestellte Immer nur Werden und nicht Sein, das zu ordnen das Vorstellungsverhalten in der Entgegensetzung selbst betrifft (und ein drittes braucht, die Amme des Werdens, damit Gewordenseiendes geworden sein und als werdend vorgestellt werden kann: in einer die verfehlte Entgegensetzung zugleich korrigierenden Bildung.

„Es ist nun aber gemäß meiner Vorstellung (doxa) zuerst folgendes einteilend zu bestimmen (dihaireteon), was das immer Seiende, Werden (Entstehung – genesin) aber nicht habend, und was zwar das immer Werdende [ist], seiend jedoch niemals: einerseits das einsehend mit begrifflich urteilendem Denken (mit Überlegung, durch Schlußfolgerungen – meta logou) zu umfassen, immer gemäß demselben seiend, andererseits das durch Vorstellen mit Wahrnehmung begrifflos / urteilslos zu vermeinen (scheinhaft vorzustellen – doxaston), werdend (entstehend) und vergehend, seiend aber niemals.“

Die hier gegebene Einteilung verdankt sich zweifellos der Methodenweisung des Parmenides (das Seiende als Seind, das Nichtseiendes für Nichtseiendes zu nehmen), doch verlangt sie für das Seiende ein annehmendes, für das Nichtsein ein abweisendes Verhalten im Denken, das hiermit eigentlich in die Aufgabe der Unterscheidung von Sein und Schein gestellt ist, die es gegenüber dem so Eingeteilten nicht entsprechen kann. Denn es liegt kein gemeinsam Einteilbares zugrunde.

Denn seit der Auseinandersetzung mit jenem Scheidespruch des Parmenides im Sophistes wissen wir, daß das Ansprechen eines Nichtseins ein Sein von Nichtseiendem zum Ausdruck bringt und dem Denken ein (der Vorstellung zugehöriges) Bild einschreibt, mit dem es ein Scheinhaftes vorstellt.

Durch das to – to wird beides substantiviert, zugleich werden beide in einem zeitlichen Sein angesprochen, das für das immer Werden kein Sein, für das immer selbst und sich gleich Sein keine Zeitlichkeit zuerkennen kann. Das Denken wird im Gedanken des Werdens als etwas (to) in einen Widersteit durch das als seiend gedachte Sein von Nichtseiendem versetzt, den es nur unter Voraussetzung von im Bild bedeutgaben Regeln und Gesetzen des Werdens in den Werdeformen / Gestaltungen) zu lösen vermag, während es im Gedanken an das selbstidentisch, bzw. sich selbst Gleiche, zeitlich unverängliche und unveränderlich Seiende einen Widerstreit in der anschaulichen temporalen Attribution der Seinsweise des sich Selbst Gleichen bekundet, den es nur im Bewußtwerden der  auf Anschauung bezogenen Vorstellungshaltung lösen kann, in der das werdelos Seiende als Immerseiend vorgestellt wird – in einem Sein als zeitlosem Vergehen als Bleibe von Zeit ... der Anwesenheit.

Der einteilend entgegengesetzte Satz stellt die Annahme eines Maßes in die Entscheidung, in deren Entscheidungsstellung (durch die Einteilung) beide Seiten vorgestellt sind und in ihrer jeweiligen Bestimmtheit sich dem Vorstellen von Sein bzw. Nichtsein verdanken. Das Denken verhält sich in dieser Entgegensetzung vorstellend und erkennt in der Bestimmung des immer Seienden die Aufgabe, das Einsehen von der Vorstellung (als gegeben) zu unterscheiden (also nicht mehr im Verstandeverhalten des vorstellenden Denkens zu verharren, wenn es das immer sich selbst Gleiche als Seiend als Maß annimmt). Das kann es aber nur, wenn es die Unterscheidung zum Werden so trifft, das  in ihm ein Sein (von Regeln und Gesetzen) denkbar wird, für die (und mit dem) eine nicht scheinhafte, sondern wahrheitsfähige Erkenntnis des Seins von Werdendem (im Besonderen, nicht des Abstraktums „Werden“ schlechthin) eröffnet wird.

Dynamis der Erkennbarkeit von werdend Seiendem als geworden seiend darzustellen wird eine nur durch gründende Ursprungsdarstellung lösbare Aufgabe.

ein Erfassen und zugleich das Fassen lassen zu können.

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In der dieses Proömium (Vorgesang) auslegenden Erörterung ist zunächst zu beachten, daß die zur Entscheidung gebrachte Entgegensetzung von immer Seiendem und immer Werdendem (für die Maßannahme des Werdens im Grundverhältnis des Gewordenseins des Alls bzw. des Himmels) „gemäß einer Vorstellung“ von ihnen erfolgt, der beide durch den Gebrauch des to vergegenständlicht erscheinen und damit ein Art von Seiendheit sowohl dem Seienden, das kein Werden hat, als auch dem Werden, das kein Sein hat, zuerkannt werden. Mit der Bekundung, daß dies durch eine Vorstellung erfolgt, wird der dadurch auf beiden Seiten der Einteilung erzeugte Schein erörterbar (reflektierbar) und es wird ein Einsichtsweg in das alles Scheinhafte tragende Bildliche des Vorgangs wie der Erfassung und Bekundung der Seinsbildung des als Himmel (und Bestimmung des Menschen) Gewordenen eröffnet. Dieser mit der Vorstellungsreflexion der entgegensetzenden Einteilung (die kein disjunktives Urteil im Sinne des Verstandes darstellt, sondern eine einseitige Annahme und einen Ausschluß als Maß erfordert, das allerdings für eine Einheit von Sein und Werden soll gelten können) eröffnete – der Blick auf das Immer Seiende als Maß des Seinkönnens von Gewordenem vermag es mit Einsciht nur aufzunehmen, da es selbst als gebildet Gestaltetes Gewordenheit in Vollendung darstellt, in der das Vergehende des Werdens vergangen ist und in seiner vollendeten Vergangenheit die Gegenwart ausmacht, die sich nur durch die dadurch angeleitete Werkbildung selbst darstellen kann: der Blick auf die Idee geht also auf das durch ihr Maß für das werkbildnersidche Orientierungsverhalten geleitete Vollendung des Werks (antizipiert die Vollendung als schön, dem Gutsein des ursprünglichen Grundes am entsprechendsten, der mit der Bildung des Werks das Maß seiner Beurteilung zu erkennen gibt und selbst keine andere Erkenntnis sich zueignet, als eben diese: darin eine Erkenntnisentsprechung von Gott und Mesnch in der Urteilskraft: sie sind worden wir unsereiner, unterscheiden könnend zwichen gut und böse.

Die Fragen der Wahl des rechten Maßes stellt die Maßannahme unter die Bedingung der Angemessenheit des Maßes für das durch es zu Ermessende, zu Beurteilende. Ein Werden ohne Seiendheit kann in keiner Weise ein Maß geben, kann nicht sich selbst gemäß sein: seine Identität (als das Werden selbst angesprochen) verdankt sich einem begrifflichen Sein, das, würde es das Werden als Idee bedeuten können, sich dem entegengesetzen, immer sich selbst gleichen Seienden verdanken. Gleicht aber das immer Werdende, nicht sich selbst, was es in der Vorstellung von ihm vermittels der Identitätsform seines Begriffs doch muß, dann kann es selbst nicht Maß für ein Werden sein, das nun wiederum an Gewordenem als seiendem teilhaben muß, das im Werden sowohl entstehen als auch vergehen kann. Mit dem Maß des unvergänglich immer sich selbst gleich Sseienden aber wird auf das Zeitliche des Werdesn Bezug genommen und für das Gewordenseinkönnende ein Bleiben, eine Dauer zuerkannt, ohne die es gar nicht als ein solches gedacht und erkannt werden könnte.

Beide Seiten erweisen sich als auf einander verwiesen: durch die Attribution des Immer ist dem Seienden im sich gemäß Bleiben eine alle Zeit durchgreifende Dauer zugewiesen, die es nur mit und gegenüber dem Werden von etwas, das entstehen und vergehen kann, hat. Mit dem immer Werden ist das Werden auf eine Dauer in der Zeit verwiesen, die es nur gegen das „immer“ dort haben kann, wo etwas erkennbares, bestimmbares, unter Verbindung von Wahrnehmung und begrifflichem Denken in Zeit und Raum erscheint, während das immer Werdende von der Zeit (als Anschauungsform gar nicht verschieden sein kann, die ja selbst nicht vergeht und der kein Entstehen zugedacht werden kann, weil jeder Anfang als schon in der Zeit nur möglich begriffen werden muß.

Das eine alternative der Maßannahme setzende Vorstellen kann das Wahrnehmungsverhalten zum Werden nicht von vorstellungserzeugenden Einbildungen unterscheiden, die ihrerseits eine Begriffsform (von Gegenstandsgegebenheit) in Gebrauch nimmt, also Einbildungskraft des Verstandes ist. Um dem beständig nur Werdenden gedanklich zu entsprechen, müßte das vorstellen selbst ständig nur werden und nichts festhalten, könnte erst gar keinen Begriff des Werdens ausgebildet haben, und müßte stattdessen beständig den Begriff noch seiner eigenen Beständigkeit verweigern, verwerfen, verhindert. Denken von etwas hätte nicht statt, und es gäbe auch keinerlei Bewußtsein, daß das ein „immer Werden“ gedacht oder angenommen würde.

Im immer Werden nur Vorstellen, wüßte es, wüßten wir nicht, weder daß Werden vorgestellt wird, noch daß das Vorstellen ein Werden ist (ein blinder, sich unbewußter vorstellungs- oder Bewußtseinsstrom ohne Bewußtsein seiner selbst). Gleichgültig gegen allen Gehalt ist es doch nicht gleichgültig gegen das Halten, das es immer verwirft und abwehrt, im Widersteand dabei selbst mit aller Gewal sich haltend, vermag es sich weder bei seinen Gehalten noch bei sich aufzuhalten – und wird doch nicht anders als durch das Selbstmächtige sich Halten als Vorstellung rein von Werden bestimmt. (ein immer Seiendes, das ein immer Werdendes zum einzigen Inhalt hat – so zeigt sich die Vorstellung dieser Einteilung, der nicht zu entsprechen ist).

Auf beiden Seiten der Einteilung hätten wir, je für sich genommen, eine Indifferenz zu denken; von Sein und Denken auf der Seite des immer Seienden, und von Denken und Nichtsein auf der Seite des immer Werdenden. Das kommt der Zweiteilung bei Parmenides nahe von Sein als Denken in vollkommener Einheit und Schein des Erscheindenden in Raum und Zeit.

Das immer Werdende erhält durch sein Gedacht- und Angesprochensein einen vorstellungshaften Anschein von Seiendheit, einen Schein des Seins als Sein von Nichtseiendem, (an) das ohne Bildlichkeit (hier der Dauer von Prozessen des Entstehens und Vergehens und der Bewegung oder Veränderung in einer anschaulichen Zeit) in Verbindung mit bedeutungstragender Identitätsfunktion eines Begriffs (hier des Werdens) nicht gedacht werden kann.

Das Scheinhafte des Seins von nichtseiendem verdankt sich im Halt (durch bildbildende Vorstellungskraft und der abstraktiven Funktion des „immer“) keinem Inhalt, sondern allein der Entgegensetzung durch die Negation des Seindseins als Prädikat. Damit liegt der doxa nicht nur eine bildfunktion der Einbildung, sondern auch ein Urteil zugrunde.

„gemäß meiner Urteilsvorstellung“ wäre nun auch zu übersetzen.


Idee als Werk.


Mit Sokrates der Dialoge Phaidon und Politeia fassen wir das Verhalten in der Annahme von etwas in seiner Idee durch das Verhältnis zu dessen Selbstsein auf, das sich zu sich im Maß seiner selbst verhält und in diesem Selbstverhalten sich selbst, dem Maß seines Selbstseinkönnens entspricht.

Idee ist darin sowohl das Einfache des Maßes, wie das Komplex sich Verhaltende der Maßannahme in Selbstgemäßheit. Nur das Geben des Maßes kann nicht in gleicher Weise wie dessen Annahme als ein selbst sich Geben gedacht werden. Die erforderliche Einheit von Geben und Annahmen des Maßes des Selbstseins ist nur im Verhältnis der Handlungseinstimmung zwischen verschieden Seienden denkbar, die doch wesentlich zueeinander gehörig, keines ohne das andere selbst sein kann. Selbstsein ist darum sowohl das von einzelnen wie das der für ihr Selbst sich Entsprechenkönnen maßgeblichen in der Annahme als Handlungsgemeinschaft.

Das sokratisch-platonische „auto kat‘ hauto“ als Formulierung des Ideenbegriffs entfaltet sich erst im Zusammenhang der Werkfügungen und ihrer Methodenreflexionen von sich unterscheidenden Weisen des Erkennens und Bestimmens, des Bestimmtwerdens und sich zur Selbstentsprechung bestimmen lassen Könnens (was ja nicht durch bloße Selbstmacht möglich ist).

Nehmen wir nun die Idee der Handlung an und denken die Handlung selbst als sie selbst in sie selbst sein lassender Weise des Annehmens. Da ja Idee auf nichts anderes (in ihrer Begriffsbedeutung) verweist, als auf das Selbstsein dessen, von dem wir die Idee auffassen und ins Bedenken halten, sehen wir uns zu solchem Lassen des Seins von Handlung selbst genötigt, sind mit der Idee auf es hingeneigt, empfinden, einmal aufgenommen, ihren Verweis nicht als zwanghaft, wenn auch unumgänglich.

Wie nun läßt sich die Handlung als solche in Gelassenheit als Selbstsein annehmen?

Rein in der Bedeutung ihres Begriffs hat sie kein selbständiges Sein, sofern wir den Begriff als Allgemeinbegriff gebrauchen und verschiedenen einzelnen Handlungen zuerkennen, daß sie Handlungen sind, wir verschiedene Tätigkeiten als Handlungen charakterisieren und von anderen Geschehenszusammenhängen abgrenzen.

Jede besondere Handlung ist ja nicht die Handlung selbst nur als sie selbst; isolierten wir sie von den die Besonderheit ausmachenden Momenten und Bestimmungen verlören wir zugleich das Besondere des Handlungswesens selbst: es wäre nicht in seiner Ausübung gedacht, nicht in der für das Handeln charakteristischen Vollendungsbewegung.

Wie hätten also im Begriff ihrer Idee eine besondere Handlung zu denken, zu deren Besonderheit die vollendete Ausübung als solche gehört und also in der Ausübung die Vollendetheit von Handlung als Handlung darstellt. Es muß eine die zureichend charakterisierende Bestimmung des Handlungsbegriffs vollendend ausübende Handlung sein, die wir als eine bewerkstelligende Arbeit vorstellen, zu deren Resultat die Ideenbedeutung des Begriffs gehört.

Es ist hier an eine begriffsbildend ursprüngliche Handlung zu denken, die, um abtrennbar von den je einzelnne Besonderheiten mannigfachen Handlungsverhaltens zu sein, sich mit der von ihr im Begriff doch unterschiedenen Arbeit vereint. Hervorgebracht wird dann Handlung selbst als sie selbst als Ideenbegriff, der als Begriff in seiner ideellen Bestimmtheit sich vom bloßen Vorgestellt- und Gedachtsein unterscheidet und das tut er als darin sich gebendes Maß von Handlung als Handlung, die selbsttändig ist in jedem als selbständig sich begreifenden Handeln und diese Maßgabe nur mit der ursprünglichen Verbindung jener anderen Ideenbegriffe – wie dem der Arbeit – leistet, also zur Annahme gibt, die zu den Bedingungen und Kriterien von Selbständigkeit und Vollendung von Handlung als ausgeübt gehören.

Mit der Einheit dieser Bedingungen bestimmt sich die Idee im Begriff und muß mit der Maßgabe der Idee der Handlung angenommen sein können, was, wie gezeigt, nur in der Gemeinschaft von Handelnden durch dren Einstimmung von Gabe und Annahme in Weitergabe gelingen kann (denn das Annehan als Weitergeben ist und geschieht mit der vollendenden Charakterisierung des Handlungsbegriffs als ursprüngliche Handlung par excellence ). Ursprüngliche Gabe ist Geben

Als vollendet kann eine Handlung und kann die Handlung selbst als sie selbst nur vernommen werden, wenn wir eine einzelne Handlung paradigmatisch für alles Handeln setzen können . Als vollendet ist sie im Gedächtnis gehalten, das die Einheit des Werdenden Entstehens und das bleibende Resultat umfasst, wie es im Begriff als Begriff, das Begriffene vergegenwärtigend dann gehalten wird, wenn er als Ideenbegriff das Selbstsein bedeutet, aber so, daß es in seiner Identitätsform spezifiziert, wiedererkennbar gehalten wird.

Das ist nicht durch Urteilsgebrauch des Verstandes möglich, sondern allein durch ein Bildgebung einschließendes Verfahren des Festhaltens der Idee durch ihren Begriff am Ort ihres Gedenkens, an dem durch den Begriff zugleich eine unverwechselbare Identitätsbestimmung erfolgt, die ohne Urteilsgebrauch nru als reflexive Einteilung erfolgen kann, mit der die Vermögen des Denkens im Handeln den Begriff – hier der Handlung selbst – annehmen, also sich selbstbewußt und selbstbwußtwerdend verhalten, eien jede Idee auf sich selbst als handlend, denkend .. (im ganzen des Personseins) beziehend.

Denn die reflexive Einteilung erfordert ein Bild des Orts des Gedächtnisses der Idee, darin sich die Gedachtheit im Begriff vom Selbstsein in Ausübung des jeweilig mit seiner Idee angenommen Vermögens (und zwar als ausgeübt angenommen - darum in Selbstbewußtheit).

Handlung selbst wird in einer begriffsbildenden Ursprungshandlung exemplarisch, die mit der Annahme der Ideen Idee und Vermögen des je selbst Handelnkönnens überhaupt bewerkstelligt und zu erkennen und einzusehen gibt, daß und inwiefern dies Können nur Subjekten möglich ist, die als Personen sich in Personengemeinschaft begreifen und ihr Selbstbwußtsein als durch Begriffe von Ideen ihrer Vermögen ermöglicht ein zugleich praktisches (handlungsbezogenes) und gemeinschaftliches ist (in Verantwortung der Ausübung von Handlungsvermögen gemäß deren Gelingen in Güte – und Einstimmung in Schönheit).

Sie wird darum in eins und zugleich exemplarisch als Verantwortung von Freiheit und als Weisheit, die mit der Idee der Handlung in jedem Handeln und deren Rückbindung auf die Personeinheit wie Gemeinschaftlichkeit des Selbstseinkönnens als ideenorientiert sich verhaltend die Verfassung der Lebensführung (als selbst entscheidend Handlende) wie die Verfassung der Handlungsgemeinschaften mit Einsicht und Rat und Beurteilung begleitet (im Beistand des Geistes).

Sie hat darum ursprünglich Teil an Gerechtigkeit, daß ein jedes der Teilhabenden Vermögen das Seine zu tun vermag, wieder in den Bedingungen der Einheit als Person wie der Gemeinschaft, je in Selbstbewußtheit.

Die Gerechtigkeitsmythen wiederum stellen als Jenseitsmythen die Beurteilung aus der Maßgabe ihrer Idee ans Ende des gelebten Handlungslebens, als selbst zu verantwortendes (der Gott ist schuldlos!), da nur von der Vollendung her das Leben als im ganzen selbständig geführt beurteilt (gerichtet) werden kann. Doch hat dieses Gerichtsbild aus der Idee der Handlung in Vollendung eine Bedeutung nur für diejenigen, die diesen Mythos hören und behalten: im Gemeinschaftsleben, wo sie noch Urteilskraft bilden und anwenden können zur Berichtigung und Gestaltung von Handlung im Verhalten aus und zu ihm – als Personen, die mit Idee und Mythos Aufgabe, Bedignung und Maß des von ihnen als ihre je eigenen ausgeübten Vermögen kennen lernen und sie selbst als sie selbst beachten und ihre Idee entsprechen.

Auf die Idee eines Vermögens sich zu beziehen (wie es die Philosphie vom Denken abnötigt, aber die Mythen präfigurieren), stellt die Idee im Denken des Begriffs als Maß dem nicht schon immer und jederzeit Gemäßsein der Vermögensausübung (als Handlung) gegenüber und begreift das Handeln selbst als es selbst sowohl als durch Einstimmung bedingt, als auch durch Widersteit (von handlungsbestimmenden Mächten ... in der Seele, die nie nur gerecht ist), den auszutragen gemäß der zu wahrenden Einheit von Vermögen das Festhaltenkönnen eines jeden bedingend teilhabenden Vermögens als Idee bedingt und ermöglicht.

Idee als Idee von Vermögen zu denken und annehmend zu halten läßt also die Not einsehen wie die Notwendigkeit der Lösung in der Wegerkenntnis, die wir nur als schon unterwegs seiend suchen und finden können – im Beistand der das ursprüngliche Handlen mittragend und im Selbstbewußtsein als Personen begleitenden Geistes, der uns vertritt, wie wir an die Stelle seiner Weisheitseinsicht in Ideenannahme ihrer Bestimmung, ergriffen in Liebe zu ihr treten, ideengeneigt.


Not – an der Idee der Würde als Mißachtung, der als Ungemäßheit des Personseinkönnens in Gemeinschaft und damit in Ungemeinchaftlicher Geselligkeit, nur mit der Idee der Achtung zu begegnen ist, die ursprüjnglich im Grund des Personseins und ihrer Würde verankert ist, aber nur unverbrüchlich als göttlich zugesprochen dem Menschen gegenüber durchgehalten werden – Zuspruch muß zugleich dem Menschen erfolgen = Gabe der Idee als Maß der Ungemäßheit entgegen.

Verkündigung der göttlichen Gerechtigkeit in Einheit mit wiederermöglichender Güte m Gedenken der Passion.


7.5.2016

Ideen sind paradigmatisch für ein Erzeugen, das selbst als ein Paradigma bildendes Bewerkstelligen sich darstellt, ein Ideenerzeugnis (wenn man so sagen darf, ein Ideenwerk in das Erkennen bringt, dessen Erkenntnis selbst als Werk der Idee gilt und allein in ihm die Idee (als die seine, die Idee des Werks) Dasein hat als erkannt: Sein und Denken sind hier nicht trennbar; darum setzt alle Erörterung von Ideen, ihrer Denkbarkeit und ihrer Erkenntnis mit der parmenideishcen Ineinsetzung von Sein und Denken und deren Entgegensetzung zum bildhaften, vom Scheinbaren noch nicht unterschiedenen Erscheinenden und als Vieles im Werden und Vergehen Vorgestellten.

Ideen sind also paradigmatisch für ein erkenntnisbildendes Erzeugen, das vom Werden und Entstehen im Körperlichen und dessen Wahrnehmung sich unterscheidet, im Erzeugen aber an einem Werden dadruch teilnehmen können muß, da die Maßgabe ja fü dieses Erzeugnis erfolgt, es also eine Art Werdevollendung in die erzeugende Bildung einbringen können muß, die sich im Prozess der Bildung als für es angemessen und annehmbar erzeigt. Ein solches sich Erzeigen allein kann die Einheit der Idee bzw, von Ideen (wenn deren mehrere ursprünglich für ein Werkenstehen, mit dem dessen Erkenntnis sich bildet) gewähren: sie ist und gehört zum Gelingen im Selbstsein des Werks, kann nur als dessen Vollendung (in Selbstgemäßheit) gegeben sein - Idee hat also nur Sein im Angenommensein als Paradigma des vollendeten Gewordenseins von etwas selbst als es selbst, gemäß seiner selbst – sonst könnte Idee nicht Maß im Grundverhältnis des Selbstseinkönnens von etwas sein, nicht seine Identität bedeuten, nicht sein Selbstsein in Entsprechung des ursprünglichen Bestimmungsgrundes (Prinzip).

Ideen sind nicht ohne als Maß maßgeblich zu sein und darum ist ihnen keine getrennt von der Bildung der Angemessenheit dessen, wovon sie Idee sind, zuzuerkennen: der chorismos zwingt vielmehr in die Teilhabe an der Bildungsverantwortung zur Selbstgemäßheit und muß die Revision der Trennung enthalten – darum ist in den Werken Platons, die sich auf Ideen beziehen, die Erfahrung in Herausforderung der Bildung aller teilhabenden Vermögen so entscheidend und wird gerade in Auseinandersetzung mit der parmenideischen Entgegensetzung immer wieder gerechtfertigt, wird die Ideenannahem an die Erfahrungsbildung im Selbstbewußtseisn und Selbsterkenntnis von Verhaltensweisen und ihren Vermögen gebunden, werden Ideen an das körperlichen Verhältnisse des Selbstseinkönnens als lebende, handelnde und erkennende Wesen „angebunden“, wie es die bildhaft bildende Rede der Vernunft in der Ursprungsdarstellung des Timaios bekundet.

Ideen sind also keine Paradigmen oder Muster vor und ohne das in ihrem Maß zur Entsprechung mit sich kommende Werk, vielmehr kann dieses in siener Bildung eine Idee als die seien nur annehmen, da es als Figur des Selbstseins in Selbstentsprechung selbst zum Paradima seiner Art wird – im Timaios: als vernünftiges und beseeltes Lebewesen, das alle welthaften Lebewesen in sich enthält.

Idee ist und bedeutet ja nichts anderes als das Selbstsein von etwas gemäß seiner selbst und ist also nicht, hat kein Sein außer dem Selbstsein dessen, von dem wir eine Idee annehmen.

Das läßt sich an der Idee des Werks oder der Idee der Handlung leicht einsehen; wir unterscheiden in dieser auf das Werk selbst als es selbst oder die Handlung selbst als sie selbst ausrichtenden Gedanken das Denken der Idee von bloßen Vorstellungen über etwas. Darum trägt der Ideengedanke eine Einsichtsgeltung, trägt Seinserkenntnis, die sich zugelich von der Wahrnehmung von sinnlich rezipierbaren Gegebenheiten unterscheidet, also an das Denken aus Begriffen gebunden bleibt – und also auch das Begriffliche ideell faßt und auf Realität sich dann nur noch mit dem ideengemäßen Gebrauch des Begriffs von etwas als es selbst dort beurteilend beziehen kann, wenn z.B. die Handlung als solche unte r ihren Bedingungen der Selbstentsprechung in jeder besonderen Handlung wiedererkennt – und das bedeutet, die Urteilskraft gebraucht, in der das jeweilie nach den Bedingungen des Maßes seines Selbstseins beurteilt wird, alos i nder Orientierung und Verantwortung von Handldungsverhalten. Ähnlich und für den Timaios noch deutlicher verhält se sich beim Werk, bie der Bewerkstelligung und Werkbildung.

Nicht zufällig ist mit dem Demiourgos des Ursprungs des Himmels als beseeltes und vernunftbegabtes Lebenwesen, das nur mit der anteilnehmenden Paradimabildung der Bestimmung des Mesnchen, als Maß in der Begründungserkenntnis des Seinkönnens i nje vorbildlicher und damit auch stellvertretender, repräsentativer Funktion (durchaus politisch – denn die Timaiosrede schließt ja an eine Wiedererörterung von Fragen der Politeia an, verstetzt die Verfassungsgesetzgebung in ihrer Herausforderung der Bildung von Urteilskraft in einen Horizont geschichtlicher Erfahrung real wirksamer Grundgesetzgebungen – Ägypten, Griechenland, Solon ...).

Idee ist Maß und es können Ideen maßgeblich nur in einem Angenommenwerden sein, das im Gebrauch der je eigenen urteilskraft getragen und begleitet wird: für ein Beurteilen und Bilden von die Bildungen, Handlungen und Bewerkstelligungen verantwortendes Erkennen, das sich mit den Bewerkstelligungen bildet (wie die Freiheit mit Erkenntnis in Bildung von Weisheit als Vermögen ... der Handlungsverantwortung im Politischen). Für ein Beurteilen und Bilden von Vermögen aller Weisen des daran teilhabenden Verhaltens, der Vernunft und der kritschen, vergleichenden, sich auch revidierenden Konstruktion.

Ideen sind leitend (maßgeblich orientierend) nur in Weisen des Ordnens und Reorganisierens (Erneuerns) und können nur bestimmend (als bestimmend angenommen) sein, sofern sie als Leitbilder des Ordnungsvermögens das In Ordnung Sein, also auch eine Funktionseinheit von Vermögen in ihrer selbstzweckgemäßen Ausübung zu erkennen geben: Ideen können darum nur in einem zweifachen Verhältnis gedacht werden als ursprünglich im Geben als Leitmaßgabe (Leitbild als Leitfaden, also in einem Methodenbild der Handlungsvollendung im sich Orientieren, als im Orientierungshandeln) angenommen, das seinen von der Form nicht scheidbaren Gehalt ganz nur im erkennenden Blick auf die Vollendung des nach ihr sich ausrichtenden Werks hat: sein Maßgrund ist darum zugleich ein Telos, das in seiner Güte und Angemessenheit erst mit der Vollendung beurteiltwerdend erkennbar ist und in allem Beginn und Durchführung ovn Werken je als Bildgehalt des Leitbilds antizipiert wird, vorausgesetzt als vollendung, als wäre sie schon da, damit sie da zu sein werden kann.

Dem entspricht die Figur der Anwesenheit des Göttlichen in seiner erneuernd erlösenden Kraft: das Kommen des Königtums der himmel auf Erden bricht mit der Gotteshandlung als Mensch unter Menschen als Ursprung erneuerndes Geschehen an und entfaltet die erneuernde Wirkung nur mit dem Vernehmen im annahmen dieses sich als vorbildlich zeigenden Handelns (im Passionswerk des  Gottes, der als Mensch alle Menschen vertritt und so einen jeden Menschen in der Nachfolge als Träger von Verantwortung für die Menschheit bestimmt, wie es der Vernunft in ihrer Freiheitsgesetzgebung zukommt und als Bedingungsgrund der Einheit ihres Vermögens (mit Urteilskraft und Verstand ...) verbindlich einsehbar ist.

Eine Bezugnahme von Ideen auf wahrnehmbare Dinge und tastbare Gegenstände ist darum nur über die Vermögenbestimmungen des zu ihnen sich Verhaltens möglich, die aus einem gemeinsamen Ursprung ihr Leitendes erhalten: es ist ein Erhalten für die Rede, für das auf das Selbstsein in Selbstbeuwußtheit des sich erkennend, wahrnehmend und körperlcih sich bewegend Seienden, das als Lebewesen Körper, Seele und Vernunft hat, bezogene Denken.

Die Aporie der Teilhabe von Einzeldingen an Ideen, die der Dialog Parmenides thematisch macht, wird gelöst durch die Verflechtungsdarstellung vonm Ideen als (maßgebliche) Ideen von Vermögen in ihrer als Bedingungsverhältnisse zwischen Vermögen darstellbare Teilhabe der Ideen aneinander, dadurch wir selbst ein Darstellungsbild von Ideeneinheit ausbilden, das nur vernehmbar und mitvollziehbar wird, wenn wir mit ihm uns in unserem Verantwortungshandlen bestimmen und bestimmen lassen.

Vollzug der Ideenerkenntnis als praktische Selbsterkenntnis mit Vernunft in Einheit mit einer Urteilskraft in Reflexion, durch die sich eine unterscheidung zu den Verstandesintentionen im Gegenstandsverhältnis des sinnlich warhnehmbaren ergibt (erzeugt und damit erfasst und gesichert wird).

Die Idee des Guten zu denken ist nur in einer Annahme als Idee (in begrifflicher Bedeutung des Selbstseins als das Gute selbst, also als das Sein von Güte ... im Ursprungs- und Grundverhältnis zu allem als wahrhaft gut Beurteilbaren, Einsehbaren) möglich, in der sie als Maß bereits in Geltung für das gilt, das ihrer als Maß bedarf, das also in seine Seinsweis und in seinem Vermögen bestimmt ist, gut zu sein, aber nicht schon gut (genug) ist. (In Genüge gut = dem Maß der Bestimmung zum Gutsein entsprechen: alle Handeln ist in seinem Können ursprünglich bestimmt, gut zu sein: eu prattein. Das Maß seiner Güte gehört dem Vermögen zu handeln und damit allen Vermögen als handelnd ausgeübt zu.

Es gibt kein Gutes, außer man tut es. (heißt es im von Erich Kästner geprägten Sprichwort).


In der Einstimmung von Geben und Annehmen des Guten erzeigt sich die Geltung als Idee in der Güte des ein Gutsein im Handelnkönnen wirkenden Angenommenseins: das zur Einstimmung im Verhalten von Geben und Annehmen (also in einem gemeinschaftlihen Handlungszusammenhang zwischen Personen) kommende Wirken des Maßes, als das die Idee allererst als das sein kann, was etwas, wie hier die Güte, selbst als es selbst ist, gibt die Güte im jeweils Guten des Handelns zwischen einzelnen als dem Maß der Idee entsprechend, das darum zugleich in der Annahme aller am Handlungsverhalten, seiner Maßannahme und Beurteilung und der Einstimmungsverantwortung (der Ungemäßheit oder des Widerstreits gegenüber) beteiligten Maßgaben von Vermögen (als Bedingungen), also teilhabenden Ideen

angenommen als sich gebend (seiend) nur in Teilhabe an der Ausrichtungsverantwortung von Vermögen im Verhatlen, des Verhaltens von Vermögen (im Maß ihrer Selbstgemäßheit), also im sich Orientieren als Personen, die Vermögen selbst und in gemeischaftlicher Handlungsfähigkeit haben: als dieselben, sonst könnten sie sich nicht mit Erkenntnis in Selbsterkenntnis koordinieren, nicht (mit Vernunfteinsicht und Mitteilung) kooperieren.


Kein Überstieg von Verstand zu Vernunft durch Entgrenzung des Verstandes, sondern Reflexion auf Vermögen in einer Erkenntnisart, die nicht Gegenstandserkenntnis ist, nicht kategorial verfasst sein kann. Die kategoriale Selbstthematisierung führt zu Widerstreiten und geht ein in den Grund zur Kritik, die als Kritik der Vermögen grundlegend wird für alle eigenltihc philosophische Prinzipienerkenntnis (deren Form und Methode Einheit von Vernunft und reflektierender Urteilskraft ist – Gemeinsinn, nicht eine Totalisierende Vernunft aufgrudn rationalistisch entgrenztem Gebrauch von Relationskategorien in den entsprechenden Vernunftschlüssen auf das unbedingte zur Konstruktion einer Totaltität (die im Erscheinungsverhältnis bleibt und Raum-Zeitbedingungen gebraucht als ein Anschauungsart, die sinnlich bleibt).


Es ist alos nicht so, daß das Gute selbst, also die Idee des Guten, der Inbegriff alles Guten wäre, sondern das viele je Gute und in seinem Selbstsein als gut zu sein Begriffene und Bestimmte hat an der Idee des Guten teil, die Maß im Grund des Gutseinkönnens ist und dies nur in der Güte der Gegenwaret des Ursprungs und seiner Erneuerung des Vermögens sein kann, das als Vermögen das vermag, was durch es selbst ist: ein gutes Handeln, ein in Güte sich bildendes Werk, ein Werk in seiner Güte

Alle Vermögen haben so in ihrem Vermochtsein an der Güte teil und damit an der Idee des Guten, wie alle Ideen an der Güte der Ermöglichung teilhaben, da in ihrer Annahme die Bildungsverantwortung übernommen wird. Das sich der Idee entsprechend Orientieren ist in seiner darin sich vollziehenden Ideenannahme und der damit zugleich sich mitteilenden Erkanntnisgabe aus vorbildhaft gütiger Verhaltensgestaltung der Orientierung (alos als Vorbildverhalten, was es heißt, sich gut und recht zu orientieren) selbst Güte und bedarf des Prozesses, dessen sinnlichem Werden in der Zeitfolge sie sich zugleich entgegensetzt, da sie ursprünglich in Gegenwart ist ... als ursprünglich nur in der Gegenwart einer Reorientierung angenommen = in Wirkungsgeltung als maßgeblich ausrichtend sein kann.

Teilhabe ist Verbindlichkeit der Konstitution von Souveräntität (in eine Handlungsgemeinschaft verbindender Gesetzgebung). Souveräntität in Ausübung von Gesetzgebung kann nur in von Personen getragen sein, die das Gemeinschaftliche für die Handlungsfähigkeit als Gemeinschaft so vertreten, als wäre ihre Einheit schon allgemein verbindlich, damit sie wirklich sein kann. Ihre Geltung antizipiert ihr Sein durch die sich institutionalisierende Vertretung in Repräsentation von Ämtern, die durch die Souveränität (der sich selbst gesetzgebenden Gemeinschaft, also unter dem Anspruch der Autonomie) als Auftrag bestimmt sind und in dieser Verantwortungsbestimmung ihre Würde – die Würde des Amtes (als Diener unter der Herrschaft der Gesetze) – bezeigen.

Die Würde des Menschen als Person umfaßt die Vermögen der Vernunft zur Autonomie und damit die Befähigung zur Übernahme von Verantwortung in stellvertretendem Geist, muß sie aber vereinigen können mit dem vernehmenden Empfinden, denn die Achtung der Würde ist eine Vernunftempfindung, die sich – und das gehört zu den Vermögen im Begriff des Geistes – von den Empfindungsdatis des Wahrnehmungsbewußtseins von gegenständlichen Gegebenheiten unterscheiden, weil die Achtungsempfindung ihrerseits an Vernunft und ihrem Verantwortungsverhalten aus und zu den Vermögensbedingungen des Personseinkönnens (auch in der Stellvertretung) teilhat und darin sich auf das Seinkönnen von Personen um ihres Seinkönnens willen (Selbstzweck) bezieht, die sie nicht zu Gegenständen macht, deren Verhalten sie nach Regeln erklärt.

Die Bedingungserkenntnis der Vermögen des Personseinkönnens (in stellvertretender Teilhabe an Souveräntität und ihrer Gesetzgebung, darin mit Vernunft ein jeder nur denjenigen Gesetzen zu folgen sich verpflichtet erkennt, die er selbst gegeben hat, mit der legitimierenden Anerkennung aber der Repräsentation unter Bedingungen der Legitimität die durch die Abordnungsmandat legitimierten Vertreter (als zur Ausübung ovn Gesetzgebung berufene Delegierte) gegebenen Gesetze als selbst gegeben achtet, aber als Person mit Vernunft und Urteilskraft, die sie selbst ausübt, berechtigt bleibt, die gegebenen Gesetze einer öffentlichen Kritik zu unterziehen und Mandatsträger zur Berichtigung und Verbesserung durch Gesetzgebung zu beauftragen (zu wählen).

  • Ist der Ursprung des menschlichen Seinkönnens als Personen in der Autonomie fähigen Handlungsgemeinschaften (→ Freiheit als Recht in Einheit mit den Vernunftpflichten) göttlich, dann muß im Gottesbegriff dem Wesen des Göttlichen alles das zugesprochen werden, was die Würde zur Würdeachtung unter Personen gründet. Die Grundgabe geht ursprünglich in die Personengemeinschaft ein und wird in Bestimmungen gedacht, die Verhaltensbestimmungen der Achtung sind, damit ihnen entsprechend sie sich achtbar verhalten können. Das sich als Personen (in der Figuration des Amtsauftrags der Souveräntität) würdig verhalten zu können, stellt sich mit dem Ursprungsgedanken als durch die Annahme dieser Bestimmung zu erfüllende Aufgabe dar, und kann nur vernommen, eingesehen und erkannt werden in einer Bedingungserkenntnis, die als Einsicht Verantwortung zur Entsprechung übernimmt, also in Stellvertretung geschieht und in die Haltung der Stellvertretung einübt. Gott nimmt im Gedenken seines Ursprungs (mit dessen Verheißung der Ebenbildllichkeit) die Menschen als Gemeinschaftswesen als Personen im einzelnen in den Anspruch, berührt das Menschliche in den Vermögen eines jeden, wie es allen ursprünglich gemein ist, und es kann ihm bereits gedanklich und im Bewußtsein, was da wie uns anspricht, nur entsprochen, seinem Wort nur geantwortet werden, wenn der Mench als Person die Verantwortung des Personseins – gottgemäß – auf eine Weise übernimmt, wie sie allgemein für das Achten der Würde von Personen sein kann, auf daß aus ihrem vorlaufenden Geachtetsein (wie durch den schöpferischen Geist, mit dem das Menschseinkönnen sich ursprünglich bildet) die Personen selbst als sie selbst sein, d.i. des Geachtetwerdens würdig sein können. Achtung ohne würdiges und darin immer auch sich selbst gemäßes Verhalten von Vermögen zeitigte Widerstreite, die sich in die Vernunft des Achtungsvermögens einzeichen und das Göttliche im Menschen zu einem Austrag nötigen, um der Mißachtung entgegen das Göttliche für das Menschliche zu wahren, wie es die Passion des Menschensohns darstellt und in ein Gedenken gibt, ohne das der Ursprungs in seiner Weisungsgabe nicht mehr als sie erfüllend annehmbar ist.

Menschen haben am Leben Gottes als einem geistigen nur teil, da sie als Personen die Gemeinschaftsverantwortung des Geistes in Beistand, Weisheit und Erneuerung der Orientierungsgabe mittragen – und in dieser Mitträgerschaft die Haltung von Stellvertretung einnehmen.

Person ist Träger von Gesetzgebung und vereinigt gesetzgebende Vernunft und Souveränität nur in einer Stellvertretung, für die das Bild des Königlichen eintritt.

Das Königsamt ist in Souveräntität aus Stellvertretung repräsentativ für das, was es vertritt: jede Person wie die Persongemeinschaft und seine Figur gibt den Personen die Bestimmung, als teilhabende selbst Verantwortung (als Mitverantwortung) für die Handlungseinstimmung im Ganzen der Gemeinschaft zu tragen / zu haben,

Seine Funktion ist zugleich herrschend und dienend – in der Königswürde sind Dienst und Herrschaft nur gegenüber der Ausübung von Macht vereint, wenn die Herrschaft als Herrschaft der Gesetze sich ausbildet, denen der Gesetzgeber als Person je selbst unterworfen ist: jede teilnehmend gesetzgebende Person kann die Gesetzgebung nur legitim ausüben, wenn diese für ihn selbst verbindlich ist.

Gegebene Gesetze des personalen Handlungsverhaltens können befolgt werden, wenn sie durch Rechtsprechung auf Handlungen im einzelnne angewandt werden. Die dazu nötige urteilskraft kann nicht wiederu mnur durch Gesetze der anwendung von Gesetzen bestimmt werden; sie ist darum zu ihrer Bildung auf  Übung, Erfahrung und einen Gemeinsinn angewiesen, dessen reflexive Urteilskraft zu den Bedingungen des Personseins gehört. In der Figuration vereinigt das Königsamt Gesetzgeber und Richter, die für die Konstitution souveräner Gemeisnchaften (königlicher, also souveräner Völker nicht in einer herrschenden Person ausgeübt werden können, sondern einer zwar aufeinander angewiesenen, aber sich unterscheidenden Repräsentationsform grundlegender Vermögen bedürfen, damit sie als Gemeinschaftsinstitutionen durch jede einzelne Person wiederum in Verantwortlichkeit verbunden sein können, ohne daß deren Ausübungsverantwortung autoritativ beschränkt, Teilhabe und Verbindlichkeit der Souveräntitätsausbung damit unterlaufen, beschädigt würde).


Die Gewaltenteilung läßt sich so auf eine Weise begründen, die nicht mehr zur „balance of power“ führt, sondern zu einer Koordination wechselnder Verantwortungshaltungen, je nach Vermögen als Bedingung der Einheit von Gemeinschaft kooperierender Personen, für deren Können im Sein als Personen sie verschiedene Vermögen zu vereinen und zu koordinieren haben, zu der als Bedingung von Freiheit durch Recht Gesetzgebung gehört, die wie die Gewährleistung von Rechtssicherheit nur durch stellvertretende Institutionen als zur Verfassung der Gemeinschaft gehörig anerkannt bewerkstelligt werden kann, um für alle gelten zu können.  [Grenzen als Mächte kennend, Aufgaben abgeteilt = Verfassungstreu; Verfassungsbegründung im Vernunftbewußtsein des Selbstwiderstreits absoluter Macht = Macht eines alle andren übermächtigenden Prinzips, Vermögens, Kraft]

Da der Gesetzgeber als Gesetzgeber nicht Richter in der Anwendung von Gesetzen sein kann, darf die Instiution der stellvertretenden Gesetzgebung nicht das Richteramt ausüben (wollen – in Begriffsbestimmung seiner Aufgabe), auf dessen maßgebliche Beurteilungsentscheidung aber die Bildung von Urteilskraft in jeder Person innerhalb der zur Befolgung verpflichteten Gemeinschaft angewiesen ist, sonst könnte sie nicht allgemein sein.

Im Institutionenbereich darf / kann die Souveränität nicht durch einen einzigen Amtsträger repräsentiert sein, aber ein jedes Amt hat an der Repäsentation teil und wird darin verfassungsgemäß für die Stellvertretung bestimmt, Souveränität in für sie konstitutiver Legitimität von Befugnissen als Auftrag wahrzunehmen und sie in Repräsentation der Verfassung von Stellvertretung (durch teilhabende Amtsverteilung) zu bewahren.

Zum Legitimitätsgebot gehört die Öffentlichkeit ... der Teilhabe und damit die der Berufung von Personen in ein Amt.

Öffentlichkeit der Teilhabe (an repräsentativem Amt und im Verfassungsauftrag der Rechtsgesetzgebung) ist Gebot der Legitimität der Gesetzgebungsbefugnis (als Bedingung der Anerkennung von Recht durch Vernunft → Zustimmungsbedingung eines jeden).  

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Das um Einsicht bemühte Denken behält auf seinem Weg zur Verbindlichkeit des aus Vernunfterwägungen gültig Sagbaren etwas experimentelles. Es nimmt logoi auf, die es mit weiteren Bestimmungen und Begriffen in Texten auf eine verflechtende Weise verbindet, die eine werkhafte Struktur bilden, von der her eine Kohärenz erst beurteilbar wird und sich die Geltungsannahme bewähren kann. Diese Erkenntniswerkbildung von Vernunft mit reflektierender Beurteilungskraft, darin das Kriterium der Stimmigkeit (durchaus empfindbar) eine entscheidende, ja Entscheidungsfindung mittragende Rolle spielt, schließt Verwerfungen und Korrekturen ein, bleibt aber an der Geltung als Erkenntnis und der Zusammenstimmung der einbegriffenen Erkenntnisse und ihrer Gestaltungselemente orientiert. Die diese Orientierung leitende Idee von Einstimmung ist im Prozess der Bildung von Geltungseinsicht den Widerstreiten entgegengesetzt, die zu den Verwerfungen und kritischen Begrenzungen führen, die Intentionen und den Gebrauch von Funktionen und Kriterien selbst betreffen. Die wichtigste Unterscheidung, die wir der Kritik der reinen Vernunft verdanken, aber in der dialektike episteme Platons durch die Unterscheidung von dianoia und nous vorgeprägt ist, ist die zwischen Kategorien (als Gegenstandsbegriffe überhaupt) und Ideen. Der Ideenbezug (gerade in der genannten Orientierung auf sie als Maß der Einheit) ist nicht gegenständlich verfasst, die Vernunft hat keine Gegenstände (ohne den Verstand, der wiederum ein Gegenstandsbewußtsein nur mit Gegebenheitswahrnehmungen in Rezeptivität und einem raum-zeitbezogenen Anschauungsverhatlen ausbilden kann, darin der der Objektivierung ovn Sachverhalten fähig ist), sondern bezieht sich in der orientierenden Annahme von Ideen zugleich auf die Vermögen, die im Ideenverhatlen selbt schon in Gebrauch und Ausübung sind, sich selbst als sie selbst zugleich bewußt und als der Maßerkenntnis noch bedürftig, noch nach Ideen- und Prinzipienerkenntnis verlangend, an einer gewissen Nichtentsprechung mit sich selbst teilhabend.

nur im Selbstbewußtsein des Verhaltens aus eigenen Vermögen kann das Spannungsverhältnis im Denken des Selbstseins als sowohl vermögensgemäß in einem Können begriffen als sich orientierungsbedürftig nicht schon selbstgemäß eintreten, ist Philosophie in der Ausrichtung auf Ideen als Maß der Vermögen unter Bedingungseinheit ihres Selbstseinkönnens möglich.

Auf Idee bezieht sich ja die Vernunftüberlegung als das, was etwas „selbst als es selbst“ ist. Das Kata im autó kat‘ hautò bedeutet wörtlich „entlang“ und ist immer auch als ein „gemäß“ zu übersetzen. Was als es selbst in der Annahme seiner Idee als sich gemäß begriffen wird, vernimmt damit eine Bestimmung zur Selbstgemäßheit, die nur für das in Geltung genommen werden kann, das auch in seinem ihm eigenen Selbstverhalten sich ungemäß sein kann.

Eine solche Ungemäßheit, die sich im Selbstbewußtsein von Vermögensverhalten bekunden kann, hat in diesem Bewußtsein bereits an der Identitätsbedingung teil, unterstellt im Begriff als Vermögen ein Vermochtsein, wie wir es selbst als es selbst denken und in dort in Geltung halten, wo wir begreifen, daß wir durch ein Vermögen auf die ihm entsprechende Weise tätig sind: wenn wir also uns bewußt sind, daß wir denken, daß wir urteilen, daß wir empfinden, daß wir handlen – jeweils sprechen wir uns das jeweilige Vermögen zu.

Nun stellt sich, schon mit dem Bedenken, ob wir etwas richtig denken, die Frage ein, ob wir denn (wenigstens in diesem Falle) richtig denken können. Gelingt die Entsdcheidung zwischen richtig und falsch nicht (wenn uns zum Beispiel Erfahrungskriterien fehlen), und gelangen wir zu keiner Gewißheit von Geltung in gültiger Berichtigung, dann bleibt das Denkvermögen in seinem Erkenntnisanspruch problematisch und es tangiert diese Unsicherheit das Bewußtsein des Vermögens als Vermögen; es kommen dann leicht die bekannten Zweifel auf, zu welcher Erkenntnis der denkende Mensch überhaut fähig sei, vor allem, wenn er nur rein durch Denken z.B. in schlußfolgernden Gedankenführungen zu verbindlichen Einsichten zu gelangen sucht. Genau dies macht Kant in der Kritik der rationalistsichen Metaphysik als Dialektik der renen Vernunft thematisch und rekonstruiert die Widerstreite (als Antinomien und Paralogismen) des reinen Vernunftdenkens, das einer Unterscheidung von Kategorien und Ideen (noch) nicht fähig ist, und sich in seinen überlegenden Schlußfolgerungen nur erst der kategorialen Verbindungsweisen bedient (als würden sich reien Vernunfterkenntnisse auf gegebene Gegenstände beziehen, wenn sie an Welt, Seele und gott denkt), statt der Reflexionserkenntnis der Urteilskraft auf die Vermögen und ihre Einheitsbedingungen zu folgen, wie es die Architektonik des Werks der Kritik der Vernunftvermögen insgesamt dann erst mit Einschluß der Verwerfungen zur Grenzziehung in Ursprungseinsicht (den an der kritsichen Bildung Teilhabenden) zu erkennen gibt. - und es schon die Thematisierung der Seele als an den Vermögen der Vernunft selbst teilhabend verlangte.

Als zu denken möglich, als tragbar und je eigener auch lösbar werden Widerstreite im Identitäts- und Entsprechungsverhalten von Vermögen nur, wenn dieses Verhalten sich auf Verhältnisse zwischen Vermögen bezieht, die einander bedingen: Uneinheit läßt sich als Unordnung denken und nimmt jene Vermögen in Anspruch, die Ordnungsverantwortung für die Vermögen tragen: es unterstellt sich so das Verantwortungsvemögen der Vernunft der Idee der Einehit als Ordnung im etwas aus der Unordnung in die Ordnung Bringen.

Einem unvermeidlichen Widerstreit begegnet die nach den Gründen ursprünglciher Einheit (in verständigem Vorstellen) fragenden Vernunft schon in der Annahmeentscheidung des Maßgeblichen durch die Engegensetzung von Sein und Werden (Tim 27d) im Blick auf die Selbstgleichheit und Ungleichheit.

in Gebrauch sind hier noch ungeschieden: Vorstellungsvermögen des fragenden Verstandes und Entscheidungskraft in der Maßannahme als Urteilskraft, mit deren Voraussetzungen die Vernunft zunächst gar nicht anders kann, als mit vom Schein noch nicht geschiedenen Bildhaftem begriffliche Unterscheidungen zur Geltung zu bringen, die eine praktische Gestaltungskraft auf den Weg bringen, in dessen Bildungsgang die Vermögen der Unterscheidung von Schein und Sein gegründet und zu einer praktischen Verantwortungsbestimmung in der Annahme der so gegebenen Ursprungsgründe führen – in der Bestimmung des Menschen aus der Verbindung des zweifachen Ursprungs aus Vernunft und materieller Notwendigkeit.

Das in Unordnung als nicht selbständig seiend begriffene, das gemäß der Idee der Güte zur Erbildung des Besten im Gewordenseinkönnenden in die Ordnung zu Bringende, ist keine seiende Gegebenheit, sondern ist Moment des noch indifferenten Vorstellungsverhaltens des Denkens, das in seinem Vorstellen von „immer Werdendem“ wie von immer nur sich selbst Gleich seiendem ohne jedes Werden (eines zeitlosen Seins in der Immerzeit) in Unordnung ist und ungeordnete Vorstellungen ovn Vielem als Gegebenem ohne Unterscheidung von Einbildungen produziert / hervorbringt, aber als vorgefunden vermeint.

Unordnung ist kein Zustand, sondern nur in Negtion und Nichtuntersheidung im Maß der Ordnung überhaupt vorstellend denkbar – gedanklich darum sofort als zu überwindender bestimmt: der Gedanke an das Sein von Nichtseiendem, (wie dem Nichts vor dem Ursprung als Nichtsein des Entsprungen Seienden) ist nicht haltbar, kann nur in Entgegensetzung zur Überwindung vorgestellt werden und erhält die Bedeutung von Gefährdung und Zerstörung, von Widerstreit und Desorientiertheit (von Irrsal und Wirrsal, von Verkehrung der Ordnung) in und mit der Schöpfung und ihrer (werkmeisterlichen) Gliederung. Zur Vernunft des Werkmeisters in schöpfersichem Geist gehört diese Berichtigung der vergegenständlichen Vorstellung ovn Unordnung als gleichsam stofflicher Zustand

Das Nichts hingegen aus dem der Gott schöpferisch tätig sit, ist kein Stoff, keine Materie, sondern die Negation von deren erkennbarer und damit denkbarer Gegebenheit (die das objektive Selbstbwußtsein bedngende Differenz von Erkennbarem und Denkbarem setzt das gegründete Dasein von materieller Erscheinung schon voraus), sondern allein in einem Nichtsein dessen zu denken, was selbst zu sein Bedingung jedes reflektierenden (sich zurückbiegenden) Denkens ist. darum erscheint das Nichts wie eine Krankheit für den, der sich genötigt sieht, den Ursprung in einem solchen Zeitverhältnis ovn Noch nicht Sein zu einem Gewordensein sich gleichsam erinnernd ohne Erinnerbarkeit vorzustellen, also in Einbildungskraft

und das Annehmen können des Gelingens von Schöpfung dme Ncihtseinkönnen entgegen, wirkt dann als Rettung für das Denken, da so erst die Bedignungen seines Selbstseinkönnens und seines Selbstbewußtseins gewährleistet und erhalten und als annehmbar gegeben sind, die einheit seines Selbstbeuwßtseins bedingend und damit sein Vermögen als Vermögen – in Selbstentsprechung – ermöglichend.

Gibt Idee und Werk – bewerkstelligt Idee und Vermögen!

Idee nicht vor dem Selbstseins des so ursprünglcih rettend ermöglichten Vermögens, da Idee in ihrem Begriff nichts anderes bedeutet als das Selbstsein sich selbst gemäß, das vor seinem Selbstseinkönenn nicht nicht gemäß wäre: die Gedanken Gottes vor der Schöpfung wären nur als sich selbst widerstreitende Ideen zu denken, die auf die Vermögen sich so bezögen als wären sie dingliche Erscheinungen ohne schon als Dinge erscheinen zu können, ohne selbst ein Erscheinen zu haben: das Gedankenbewußtsein Gottes müsste Ideen ohne Erscheinung sich zur Ercheinung kommen gebracht haben lassen ....


Person

Die Menschheit in der Person eines jeden Menschen ist zwar gebunden an die leiblich-seelische Verfasstheit jedes einzelnen und wird im Begriff des Menschen, wenn wir jemanden als Mensch erkennen, ihm zuerkannt, da es sich dabei aber immer auch um eine dem körperlichen Dasein verbundene seelische Verfasstheit handelt, und die Seele keine natürlich gegebene Substanz, kein möglicher Gegenstand der erfahrungsgestützen Beschreibung ist, sondern nur von den Vermögen her gedacht werden kann, deren wir je in Vertretung des Vermögendseins eines jeden bewußt werden und ihre Begriffe im Gedanken als seelische Vermögen gebrauchen können, ist das Menschheitliche nicht ohne ein stellvertretendes Verantworten der Seelenvermögen möglich, das sich als geistige Verantwortung als den Verhaltensvermögen der Seele zuordnet, aber darin als in besonderer Aufgabe sich als geistige Vermögen begreifen lassen, die sich als Fürsorge für die Seele (epilimeia tes psyches) bestimmt und philosphische Vernunfterkenntnis in orientierungsgebender, bildsam praktischer Haltung herausfordert.

Eine solche Herausforderung der für die Seele in der Lebensführung von Personen, die sich als als Menschen in einer Einheit von Körper und Seele begreifen, stellen bereits die Religionen dar, die jene geistigen Vermögen in Anspruch nehmen, die den lebensführenden Seelenvermögen gegenüber  ihre Kraft und Wirkung nur mit Erkenntnisbildungen entfalten, die als geistige tradierbar und ihrerseits in geistigen Vermögen der Seelen vernehmbar sind und zu Selbstverhältnissen führen, in denen die Führungs- und Orientierungsbestimmungen nie als nur vereinzelt und privativ zur Geltung kommen, sondern als in Tradition durch Erziehung und Bildung vernehmbar und weitergebbar ein einer auf Handlungs- und Orientierungsgemeinschaft bezogenem Verhalten, in dem der einzelne Mensch sich erst als Person verhält und einen jene Geistigkeit in Anspruch nehmende Haltung einnimmt, die dem Begriff der Menschheit zukommt.

Das Menschheitliche ist darum zwar auf Naturgegebenheiten bezogen, geht darin aber nicht auf, sondern erfordert (als Bestimmung seines Begriffs) die Teilhabe an geschichtlcihen Bildungsprozessen, zu denen sittliche Weisungen aber auch Bedingungsverhältnisse von Verantwortung und damit Freiheit in ihrer Erkenntnisvermittlung gehören. Nicht zufällig spricht Kant von der Menschheit in der Person eines jeden Menschen als Achtungsgrund seiner Würde in einer der Formulierung des Sittengesetzes (in der GdMS).


Die Menschheit ist darum nicht als Naturgegebenheit aufzufassen, sondern wird nur durch eine mit einer Tätigkeit verbundenen Haltung maßgeblich, die selbst schon der mit ihr verbundneen sittlichen Weisung folgt und – ihr ihre Einsicht verdankend - sie als  gültig bekundet und vernimmt, da sie Kunde gibt (Einer hat Kunde gebracht). Das macht ein spezifisch religiöses Moment des denkenden, auf das Gehörte vertrauenden Sprechens aus, daß nicht gleich einem Gegenstand über ihn gesprochen wird, sondern von dem her, was im Ursprungsgedenken sich ausspricht. Die Rede erzeigt sich mit dem verwandt und mitentstehend, von dem her sie Kunde gibt (Tim 29b)

vgl. Prolog Johannesevangelium

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oude oun peri te eikonos kai peri tou paradeigmatos autes doristeon, hos ara tous logous, honper eisin exegetai, touton auton kai syngeneis ontas.

So ist nun im Verhältnis zum Bild (als Abbild - eikon) und seinem Vorbild (paradeigma) [Selbstsein im Bezug] abzugrenzen, sofern (auf dies Weise) die Reden, wovon sie Auslegungen (exegetai) sind, mit diesem selbst auch Mitgeborene seiend (sind).

  • Die Bestimmung von Bild und sein für es maßgebliches Vorbild bindet beide aneinander und gibt dem Redegedanken selbst die Bestimmung von dem her sich als sein Bild zu gestalten, um seinem Bilden entsprechen zu können: das begründet das unmittelbar folgend dargeletgte Selbstverständis der Darstellung als eikos logos und eikos mtyhos, für deren Übersetzung unbedingt das Bildliche zum Ausdruck zu bringen ist, da die übliche Übersetzung mit „Wahrscheinlichkeit“ den Bezug zum Mitentstehen der Rede mit der Bildung dessen, was der ursprünglichen Güte in Vernunft entsprechen zu gestalten ist und nur mit Vernunft zu einer Bestimmung kommt, an der der Logos (in Beurteilung) schon von Anfang an teilhat (spechend und richtend die bildliche Erzählung annehmend ... nichts dahinter, nichts darüber hinaus zu suchen).

Mit dem Ursprungsgedenken und seiner Darstellung vertritt der Sprechende und gedenkend Annehmende sowohl den ursprünglichen Bildner wie das Gebilde. Der so sich darstellende Bezug zum Menschen in seiner ursprünglichen Bestimmung kann nur angenommen und gehalten werden in einer aktiven Teilhabe aller der darin angesprochenen und in Anspruch genommenen Vermögen (vor allem der Verbindungen), ohne die die Menschheit in der Person eines jeden Menschen nicht als Haltungsbestimmung der Vernunft geachtet werden kann.

Die begriffliche Wendung auf die Menschheit ist darum keine der Anthropoligie, sondern vollzieht sich als sittliche Einsicht aus dem dankenden Gedenken eines Ursprungs, der zumal Ursprung von Welt und Seele und der damit herausgeforderten wie orientierten Vermögen von Vernunft und Urteilskraft, also des Geistes als im Leben von Personen wirkend ist.

Daraus läßt sich nachvollziehbar begründen, warum die Gotteserkenntnis im Gedenken des Gottes als Ursprung zugleich sich als Selbsterkenntnis in der Bestimmungsannahme vollzieht, in der mit der sittlichen Bezugnahme der Achtung der Menschheit in der Person eines jeden Menschen der mitdenkende Mensch als Person das Personseinkönnen auf eine die Vermögen dazu in jedem Menschen ansprechende, begrifflich und bilddarstellend vermittelte Weise vertritt. Diese Stellvertretung in der Bildung des in der Religio des Ursprungsgedenkens vermittelten Sittlichkeitshaltung der Vernunft (als Vermögen der Achtung) erfordert in der Mitteilbarkeit seiner urteilenden Maßannahmen [zur Beurteilung, daß es gut und schön hat gestaltet sein können und für alle Menschen gilt, die ihre Urteilsvermögen mit empfindender Achtung im Verhältnis zu dem gebrauchen, was diese Vermögen selbst hat und ausübt – also in den menschlichen Werken des Geistes] den die Allgemeingeltung antizipierenden sensus communis, der auf der Annahme der Gemeinsamkeit der seelisch-geistigen Vermögen beruht, die ich nur in der Werkgestaltung und Werkerkenntnis bewähren und ausweisen können.

Darum braucht die sittliche, menschliche Gemeinschaft vertretrende Haltung des Geistes die Werke des Geistes, die in Verfassungen, Religionen und Sitten und Gebräuchen wie den Werken der Kunst, der Dichtung, des Theaters, der Musik oder der Philosophie (alle zur apollinisch gehüteten musike gehörig – siehe Phaidon). Auf deren vermittelnden Ort hin ist die vermögensgegründete Ideenannahme des Geist der Urteilskraft in stellvertretendem Gemeinsinn ausgerichtet, daß diese (Werkorte) bewahrt und gepflegt werden (und damit die Vermögen in ihrer Würde als Zwecke an sich selbst dort geachtet seien, wo sie in gemeinschaftlicher Tätigkeit individuell ausübt werden.

„daß gepfleget werde der feste Buchstab“  (Hölderlin, Patmos)