syngenes
Der griechische Begriff, der – wie in den Platonischen Dialogen gebraucht – meist mit „verwandt“ übersetzt wird, lautet „syngenes“ und bedeutet wörtlich „mitgeboren“, „mitentstanden“, „mitgeworden“.
Für die durch ihre identitätsbedingende Teilhabe als miteinander verwandt und für ihr Seinkönnen notwendiges Zusammengehören als verbunden gedachten Vermögen, Bestimmungen und Weisen des Verhaltens bedeutet dies, daß sie eine ursprüngliche Verbindung aufweisen, darin ihr Entstehen nur in Einheit mit dem Mitentstehen des „Verwandten“ gedacht, erkannt und dargestellt werden kann.
- vgl. „sachhaltige Verwandtschaft“ der megista gene S. 534
Die Vermögen der Gemeinschaft, die sich auf eine Gemeinschaft von Vermögen gründet und sie (im Selbstbewußtsein ihrer Träger1) zu erhalten sich bestimmt erkennt, erachten sie als ursprünglich: ihre Bestimmungsgründe können darum für ein Teilhabendes, Entstehungsmitbedingtes, nur in Gemeinschaft durch das Gedenken ihrer ursprünglichen Ermöglichung begriffen und erkannt werden, darin die als entstanden begriffenen Teilhabenden – aus ihrem erkennbar Gewordensein – als Bedingungen für das zu sich selbst kommend gesetzt werden, ohne das sie, die Bedingungen für dessen Selbstseinkönnen, selbst nicht hätten werden und als sich entsprechend Gewordene begriffen sein können.
Die Darstellung (der Bestimmtheit) eines Genos, der als Begriff ein Prinzip als ursprünglicher Bestimmungsgrund bedeutet und nicht ableitbar ist, sondern sich in jeder Begriffsbestimmung bereits als Bedingung der darin ausgeübten Vermögne und Funktionen erweist (wie Selbigkeit und Verschiedenheit), erfordert es darum, Begriffe in Bedeutung von Bedingungen in Anspruch des gültigen Gebrauchs dessen zu nehmen, was als schon entstanden und zureichend bestimmt begriffen (im Begriff zureichend bestimmt) vorausgesetzt wird, als seinerseits – in seiner Identität und Selbstseinkönnen als Funktion – durch das bedingt zu denken, was nur unter der Voraussetzung der gültigen Verhaltensidentität (als recht gebrauchte Funktion eines Vermögens)
genos / eidos: 524 (vgl. oben S. 2. Heidegger verweist 534 für die dynamis koinonias auf seine Erörterung des eidos S. 524: Das Eidos der Idee (im Begriff) ist orientiert aus der Herkunft des in ihm entborgenen (entdeckten) „Seienden“ - Seiendseins der dynamis in ursprügnlciher Gemeinschaft - als Weisung (in durch die Einstimmung angenommener Geltung), selbst gemäß zu sein.
Ursprung in Einsicht ihrer Herkunft: anwesend als Struktur ihrer Grundlegung als Rechtfertigung (Geltung der Bestimmung als seiend – als ursprünglich das Vermögen ermöglichend: eidos der dynamis als Idee) → Strukturgedächtnis im Begriff.
Selbstbewußtsein ist als ursprünglich insofern für „abgeleitet“ zu setzten (im Begriffsgefüge der ursprünglichen Verbindung von Prinzipien) als in ihm Vermögensfunktionen (wie des Verstandes und der Urteilskraft) am Werk sind, die sich für eine projektives Aufspannen von Bewußtseinsintention auf Sein und Gegebenheit (im Verhältnis zu sich, zu Dingen in der Welt und zu anderen in einer Verstehens- und Beurteilungsgemeinsschaft (=Kommunikationsgemeinschaft) zusammentun, zusammengetan haben müssen (kooperativ und kofunktional), und als ursprüngliche Einheit eines Unterscheidungsverhaltens bedarf, die die objektive Erkenntnis als gültig möglich voraussetzt. Darum erreicht der begriffsbestimmende Gedankte das Selbstbewußtsein als solches (als ursprünglich) erst in der vollständigen Ableitung aller Einheitsbedingungen des Verstandes im Wahrnehmungsverhältnis, entspricht also der Einsicht in die Verschränkung des Bewußtseins, daß ich denken mit dem Bewußtsein, daß ich bin – in einer Subjektivität, die das Seinkönnen als Person in dieser Ich-Sein einschließt, also nur als Gemeinschaft von als angemessen und zusammenstimmend ausgeübten Vermögen begriffen sein, kann die durch jede sich bewußte Person für die Einheit einer für die Bildung ihrer Vermögen vorausgesetzen Personengemeinschaft (sonst keine Erkenntnis- und Urteilsgeltung möglich) vertretende Vermögensgemeinschaft / Vermögenseinheit) in ihren Bedingungen (als ursprüngliche Bestimmungsgründe des selbstbewußten Selbstseinkönnens) erschlossen werden.
Übersetzt man „genos“ nur als Gattung in der nur logischen Bedeutung eines Oberbegriffs und macht für die quantitativen Urteilsverhältnisse (von Gattungen und Arten für die disjunktive Einteilung durch spezifische Differenzen) nur die Umfangsfunktion geltend (verliert so selbst den Bezug zur biologischen Gattung und die evolutionäre Differenzierung von Arten), dann versperrt man sich methodisch die Möglichkeit, Begriffe zu bestimmen, die ursprüngliche Bestimmungsgründe (in unableitbaren Funktionen von Vermögen) bedeuten.
Es bedarf der Verfahren der Ortssetzung. Bedingungsverhältnisse können nur in Wechselseitigkeit und dies nur aus der Setzung des selbständig scheinend Vereinzelten heraus gedacht werden, deren bestimmte Bedeutung sich aus der ausgeübten Funktion in der Erinnerung der Einteilungsverfahren ergibt (zur Bestimmung von Verhaltenseigenarten im Selbstverhältnis des Weisunggebenden, Lehrenden, politisch Redenden, Entscheidungen für Gemeinschaft Treffenden).
Ansonsten gerät die Reflexion auf Prinzipienbegriffe durch unkritische Verwendung der Einheitsordnung einer Reihe sei es in der Zeit (als Anfang) oder einer logsichen Ordnung (in der Hierarchie des Allgemeinen) in die Setzung des Ersten für dessen Erkenntnis als Setzung des Ganzen als erkannt, erneuert also die Identitätsannahme von Sein und Einsicht, die zu jener Indifferentsetzung des „Einen“ geführt hat, wie es der Dialog Parmenides durchführt (wenn Eines ist), das von den kategorialen Anschauungsbestimmungen sich nicht anders unterscheiden kann als durch perennierende Selbstwiderstreite der Nichtunterscheidung, und der daran anknüpfenden Kritik im Sophistes, der für das Denken des Seienden eine Teilhabe am Nichtseienden (also bewußtseinintentionale als Sein von Nichtseinendem einschließend) zur Anerkennung bringt, ohne die das Scheinhafte und der Widerstreit nicht erkundet, und damit auch der parmenideischen Methodenweisung nicht entsprochen werden, sie nicht befolgbar sein könnte (die mithin zu differenzieren war – in ihren Weisungsgründen) – die Rechtfertigung in der Bestimmung des „me on“ in der Funktionsbedeutung von Verschiedenheit, Andersheit in Reflexionsbegrifflichem Gebrauch – im Unterschied zu „ouk on“ als kategorialer Negation.
Die Dialoge Parmenides und Sophistes bereiten also durch die Methodenexplikation die Deutung der Ideenannahme in Unterscheidung der Begriffsarten von Ideen, Kategorien und Reflexionsbegriffen vor, ohne die die Problemstellungen der Dialoge (von den aporetischen Frühdialogen bis Phaidon und Politeia) nicht erfasst und darum nicht recht gelesen werden können. Durch sie wird auch ein differenzierter Gebrauch von idea, eidos, genos nachvollziehbar, der in den pauschalen Darstellungen der sog. Ideenlehren (der Hauptwerke der mittleren Periode des platonsichen Erkenntniswegs) meist zuungunsten der Genauigkeit der Gedankenführung (als käme es für Platon auf die Begriffsunterscheidung für die philosophische Einsichtsbildung nicht an – wobei doch genau das dasEingangsthema des Sophistes ist und der erste Teil der Unterredung auch im Dialog Parmenides ja die Frage nach Begriff und Arten der Teilhabe von idea zum Thema hat. Dessen Übungsteil läßt sich dann ja durch die Setzung der Indifferenz geradezu als Herauspräparation von Kategorienfunktionen und Schemabedingungen der Verhältnisbestimmung lesen, deren Bereich als durch dne Logos (als Urteil) fasslich durch die koinonia der megista jene für ein nach Bewegung und Ruhe erscheinend Seiendes umgrenzt wird.
nicht das Sein des Seienden generell: die Koinonia wird durchzogen von einer Umgrenzung zur Trennung / Scheidung von Gebieten / Zuständigkeiten von Erkenntnisarten: in reflexiver Einteilung und deren Verflechtungen.
Bewegung – gehört zu Tun und Leiden (Veränderung)
232b Künstler im Streitgespräch
andere streitbar zu machen im Gespräch. Unsere Untersuchung aber gehe von Anfang an S232c so. Zuerst über göttliche Dinge, wie sie den meisten verborgen sind, setzen sie sie doch in Stand sich zu streiten?
THEAITETOS: Gesagt wird das ja von ihnen.
FREMDER: Und was offenbar ist auf der Erde und am Himmel, auch darüber?
THEAITETOS: Allerdings.
FREMDER: Aber auch in geselligen Versammlungen, wenn vom Werden und Sein im Allgemeinen gesprochen wird, wissen wir doch, daß sie selbst gewaltig sind im Widersprechen, und daß sie auch die andern tüchtig machen in dem, was sie selbst sind.
Streitbar – was nicht allen offenbar und von allen anerkannt ist
streitlösend – das am Nichtoffenbaren teilhabende Offenbare als allemein Anerkannt und unbedingt geltend, aber dem Streitverhalten darin entgegensteht, dass es dieses vernachlässigt
Lernen – Schüler zu werden
genos.
Politikos, Sophist und Philosoph sind dem Ursprung nach (aus dem Gebrauch ihrer Vermögen) verwandt (kunstmäßig
1 - Träger in Stellvertretung eines Vermögens -